Bereits zum 72. Mal war Lindau Treffpunkt für Nobelpreisträger/innen aus der ganzen Welt. In der Inselhalle Lindau trafen 35 Nobelpreisträger/innen auf rund 600 Nachwuchswissenschaftler/innen aus 90 Ländern, die sich als beste Studierende in Auswahlverfahren dafür empfohlen haben. Der Schwerpunkt der Tagung wechselt jährlich zwischen Chemie, Physik und Medizin und lag in diesem Jahr auf Physiologie und Medizin. Themen waren neben der aktuellen Frage nach den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin und gentechnisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft.

Seit der Gründung der Nobelpreisträgertagung im Jahr 1951 ist sie ein generationenübergreifender wissenschaftlicher Austausch zwischen verschiedenen Nationen, Kulturen, Religionen und Disziplinen – zu dem bereits viele berühmte Persönlichkeiten wie Albert Schweitzer, Willy Brandt, Bill Gates und Angela Merkel nach Lindau gereist sind. Die Inselhalle Lindau steht als Veranstaltungsort für Kontinuität, ermöglicht aber auch durch ihre flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten Innovation. Beim „72nd Lindau Nobel Laureate Meeting“, das von bis zu 70 internationalen Journalist/innen vor Ort begleitet wurde, gab es nicht nur Vorträge und hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen, sondern auch moderne Formate wie „Science Walks“ oder „Laureate Lunches“. In den Vorträgen stellten Nobelpreisträger/innen aktuelle Forschungsergebnisse vor, erläuterten ihre eigenen historischen Forschungen oder schärften das Bewusstsein für grundlegende Themen und Fragestellungen.

Kontroverse aktuelle Themen wurden in sogenannten „Agora Talks“ behandelt: Einer oder mehrere Nobelpreisträger/innen führten dabei eine moderierte Diskussion in offener und ungezwungener Atmosphäre, bei der die Zuhörenden Fragen stellen konnten. Auf einer ähnlichen Basis gab es die „Open Exchanges“, bei denen sich die Nobelpreisträger/innen mit den Nachwuchswissenschaftler/innen in kleineren Gruppen austauschen konnten, damit diese möglichst persönliche Fragen stellen, kontroverse Diskussionen führen, aber auch in eine vertiefende Analyse gehen konnten. Bei den „Science Walks“ war das zudem mit einem Spaziergang über die schöne Lindauer Insel verbunden, bei denen sich Nobelpreisträger/innen mit bis zu zehn Nachwuchswissenschaftler/innen ausgetauscht haben. In gleicher Gruppengröße und in einem ebenso informellen Rahmen gab es solche Gespräche bei den „Laureate Lunches“, einem gemeinsamen Mittagessen in einem Lindauer Restaurant. Für die „Next Gen Science/Economics Sessions“ konnten sich im Vorfeld einige junge Wissenschaftler/innen darum bewerben, die wichtigsten Grundsätze ihrer Forschungsarbeit auf der Bühne vorstellen zu dürfen – inklusive kurzer anschließender Fragerunde.

Wie in jedem Jahr gab es auch das „Grill & Chill“, einen Grillabend im Toskanapark der Lindauer Stadtverwaltung, bei dem sich Wissenschaftler/innen und Bürger/innen begegnen. Beim diesjährigen Bayerischen Abend war für die Teilnehmer einiges geboten. Neben traditioneller Dekoration mit bayerischen Fähnchen, blau-weißen Luftballons und extra angefertigten #LINO23-Lebkuchenherzen, gab es auch ein breit gefächertes Unterhaltungsprogramm. So konnten die Studenten ihre Kräfte bei der Jahrmarktattraktion „Hau den Lukas“ messen oder sich spannende Tischtennis-Duelle liefern. Auch die Alpenhornbläser durften zur Eröffnung in diesem Jahr nicht fehlen. Und den Abschluss bildete eine Schifffahrt über den Bodensee zur Insel Mainau.

 

Tradition seit 1951: In Lindau am Bodensee treffen sich einmal im Jahr Nobelpreisträger mit exzellenten Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt, um Wissen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und über wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskutieren. Erfahren Sie mehr.