Lighthouse

Seit 1951 stehen die Lindauer Nobelpreisträgertagungen für den Austausch zwischen verschiedenen Generationen, Wissenschaftsdisziplinen und Kulturen.

Kulturgut der Stadt Lindau

Die jährlichen Lindauer Nobelpreisträgertagungen können ohne Übertreibung als ein Kulturgut der Stadt bezeichnet werden. Die wissenschaftlichen Treffen im Sommer haben eine weltweite Strahlkraft entwickelt, und sie stehen seit der Gründung im Jahr 1951 für einen generationenübergreifenden wissenschaftlichen Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen, Nationen, Kulturen und Religionen. Zwischen der Inselhalle und der Nobelpreisträgertagung besteht von Beginn an eine ganz besondere und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Viele berühmte Persönlichkeiten hat die Tagung bereits nach Lindau geführt. Im Jahr 1954 war Albert Schweitzer als erster Friedensnobelpreisträger da, 1972 hielt Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt eine Rede, Microsoft-Gründer Bill Gates war 2011 zu Gast, und 2014 eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel die Tagung der Wirtschaftspreisträger. Seit 2019 führt am Bodenseeufer vor der Inselhalle ein Nobelpreisträger-Steg aufs Wasser, auf dem sämtliche Nobelpreisträger/innen verewigt sind, die an den Tagungen teilgenommen haben. Er repräsentiert damit die Tagungsgeschichte, ist die zentrale Station des Lindauer Wissenspfads, und lädt zum Verweilen ein.

Nachwuchswissenschaftler/innen aus rund 100 Ländern

Neben Stockholm gibt es wohl kaum einen Ort, an dem zeitgleich so viele mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wissenschaftler/innen zusammentreffen wie in Lindau. In der Inselhalle sind es in jedem Jahr circa 30, die sich mit rund 600 führenden Nachwuchswissenschaftler/innen aus rund 100 Ländern austauschen. In einem Auswahlverfahren werden die jeweils besten Studierenden eines Landes ausgesucht und eingeladen. Der Schwerpunkt wechselt dabei jährlich zwischen den drei wissenschaftlichen Disziplinen des Nobelpreises: Physik, Chemie und Medizin. Alle fünf Jahre wird eine interdisziplinäre Tagung ausgerichtet, alle drei Jahre zusätzlich die Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften.

Austausch und Netzwerk auf beruflicher und privater Ebene

Die Idee zu den Nobelpreisträgertagungen hatten die beiden Lindauer Ärzte Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade, die dabei von Graf Lennart Bernadotte af Wisborg unterstützt wurden, einem Mitglied des schwedischen Königshauses. Sie trugen damit zur Versöhnung der Menschen im Nachkriegseuropa bei, und sorgten dafür, die deutsche Wissenschaft wieder in die internationale Forschungsgemeinschaft zu integrieren. In Vorträgen, Diskussionen und Kleingruppen werden neue Ideen, Kooperationen, Projekte und Lösungen entwickelt, um künftige Herausforderungen zu bewältigen. Außerdem entstehen lebenslange weltweite Netzwerke, nicht nur auf beruflicher, sondern auch auf privater Ebene. Begeisterte Teilnehmer/innen motivieren andere, sich um die wenigen Plätze in Lindau zu bewerben.

Und nirgendwo sonst auf der Welt treffen sich so viele Nobelpreisträger zu einem Picknick im Park. Der „Lindau Spirit“ der Tagungen ist eine Kombination aus konzentriertem wissenschaftlichen und lockerem informellen Austausch. Beim traditionellen „Grill & Chill“, dem Grillabend im Toskanapark der Lindauer Stadtverwaltung, kommen sich Wissenschaftler und Bürger/innen näher. In jedem Jahr gibt es zudem ein Partnerland, das in der Woche einen internationalen Abend ausrichtet. Singapur hat dafür beispielsweise sogar ein eigenes Küchenteam eingeflogen. Und beim Bayerische Abend zum Abschluss der Woche sind die Gäste eingeladen, sich in ihrer heimischen Tracht zu präsentieren.

Jahrelange gute Verbindung

Wegen der jahrelangen guten Verbindung zwischen Lindau und der Nobelpreisträgertagung haben auch deren Kuratorium und die im Jahr 2000 gegründete Stiftung ihre Geschäftsstellen vor Ort. Das Kuratorium richtet die Tagungen aus, ist für die Konzeption des wissenschaftlichen Programms verantwortlich und pflegt die Beziehungen zu den wissenschaftlichen Partnern auf der ganzen Welt. Die Stiftung wiederum wirbt Fördermittel ein und lädt jeweils am Eröffnungsabend der Tagungen zu einem festlichen Dinner ein, bei dem Förderer die Möglichkeit haben, die Nobelpreisträger/innen persönlich kennenzulernen.

Kontakt

Alfred-Nobel-Platz 1 88131 Lindau
Telefon: +49 08382 277 31 0 Webseite: E-Mail: info@lindau-nobel.org

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Top