Internationale Bodensee-Konferenz ehrt Comic-Künstler in der Inselhalle
Es war ein Gala-Abend für die Comic-Kunst: Ende Oktober wurden in der Inselhalle Lindau sieben Künstler aus der Bodensee-Region mit den Förderpreisen für Kulturschaffende der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) ausgezeichnet. Ausgerichtet hat die Preisverleihung das bayerische Kunstministerium für den Freistaat Bayern als diesjähriges Vorsitzland. Kunstminister Markus Blume lobte in seiner Videogrußbotschaft die „herausragende Qualität“ der Preisträger. „Comics haben inzwischen literarische Genres für sich erobert – sie erklären, sie erzählen und sie erheitern. Comics sind allgemein als literarische Kunstform anerkannt“, sagte Blume.
Sieben Preisträger aus Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz
Nach dem Empfang der mehr als 200 Gäste aus Kultur und Politik im Hauptfoyer wurde die Preisverleihung im festlich inszenierten Saal Bayern von Dr. Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau, eröffnet. Kulturjournalistin Christine Knödler moderierte den Abend charmant und unterhaltsam. Aus insgesamt 18 Nominierten hatte eine internationale Experten-Jury zum Thema „Graphic Novels“ beziehungsweise „Comics“ die IBK-Förderpreisträger ausgewählt. Jedes IBK-Mitglied konnte zwei Personen oder Kollektive nominieren. Die Preise gingen an Sheree Domingo (nominiert vom Land Baden-Württemberg), Lena Steffinger (Baden-Württemberg), Clara San Millán (Kanton Zürich), Lea Le (Kanton St.Gallen), Jvana Manser (Kanton Appenzell Innerrhoden), Rina Jost (Kanton Thurgau) und Dominik Wendland (Freistaat Bayern). Rina Jost wurde zusätzlich mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Überreicht wurden die Preise von Dr. Roland E. Hofer, dem Vorsitzenden der IBK-Kommission Kultur, und der Juryvorsitzenden Dr. Elisabeth Donoughue.
Lockere Atmosphäre, Lounge-Mobiliar und stimmungsvolles Licht
Für die Werkpräsentationen, Comiclesungen und Bühnengespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern hat das Team der Inselhalle ein passendes, kreatives Setting geschaffen. Von einer nur leicht höher gelegenen Hauptbühne führte ein Laufsteg zu einer runden Bühne mitten im Saal zwischen den Gästen- für mehr Nähe zum Publikum und eine aufgelockerte Atmosphäre. Lounge-Mobiliar mit Sesseln, Sofas und Barhockern runden das Ambiente ab. Zusätzlich zu den drei großen vorhanden Leinwänden wurden weitere Leinwände über der runden Vorbühne installiert. So waren von jedem Sitzplatz aus die präsentierten Comics sichtbar. In Gesprächen erläuterten die Preisträger ihre Werke, in denen in jeweils unterschiedlicher künstlerischer Handschrift Fantasie und Realität verschmelzen und in denen neue Formen des Erzählens zu Themen wie Angst, Depression, Flucht und Liebe ausprobiert werden. Laudatoren ehrten die Ausgezeichneten, denen anschließend die Urkunden überreicht wurden. Zur feierlichen Stimmung passten die gedimmten Lichter, bunten Floorspots, Stehlampen und LED-Kerzen in Saal und Hauptfoyer. Eine Jazz-Band sorgte für musikalische Begleitung, zum Ausklang gab es im Foyer ein Buffet und Weine aus der Bodensee-Region.
IBK vergibt seit 1991 Förderpreise an Kulturschaffende
Die Förderpreise der IBK werden seit 1991 jährlich in wechselnden Sparten verliehen, unter anderem schon in Fotografie, Poetry Slam und Schauspiel. Ausgezeichnet werden dabei Personen mit einem herausragenden Potenzial im jeweiligen Kulturbereich. Jedes IBK-Mitglied (Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg, Bayern, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden) haben die Möglichkeit, zwei Personen oder Kollektive zu nominieren. Diese müssen entweder auf dem Gebiet des betreffenden Landes oder Kantons wohnen, dort produzieren oder einen biografischen Bezug zur Bodenseeregion haben. Das Bewertungsverfahren und die Preisverleihung 2023 wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst organisiert. Die Preisvergabe verantwortete die Kommission Kultur der IBK unter dem Vorsitz des Kantons Schaffhausen. Erfahren Sie mehr.